Die zentralen Begriffe und Methoden der Ethik zu kennen ist wichtig, um in ethischen Diskussionen im professionellen Kontext fachlich begründet Stellung nehmen zu können. Auch die eigene, ganz persönliche Wertereflexion profitiert von theoretischen Grundlagen. Durch Ethik können alltagsmoralische Vorstellungen reflektiert und analysiert werden. Das kann einen neuen Blick in Bezug auf Werte und Werteentscheidungen bringen. Ethik ermöglicht eine fundierte Begründung einer fachlichen Position. Sie ermöglicht auch, die Reflexion der eigenen Position.
Ethik als Wissenschaftsdisziplin analysiert und reflektiert Moral. Die Grundlagenethik besteht aus den Bereichen deskriptive Ethik, Metaethik und normative Ethik. Ethiken, die sich mit normativen Fragen spezifischer Bereiche beschäftigen, werden als Bereichsethiken (Nida- Rümelin 2005) oder auch angewandte Ethiken bezeichnet.
Der Ethik geht es also immer um Analyse und Reflexion von Werten und um Begründungen von wertebasierten, also moralischen Handlungen. In der Ethik historisch angelegt ist auch das Nachdenken darüber, was gutes, gelingendesLeben und Zusammenleben ausmacht. Diese Ausrichtung der Ethik wird eudaimonistische Ethik genannt.
Der Ethik geht es also immer um Analyse und Reflexion von Werten und um Begründungen von wertebasierten, also moralischen Handlungen. In der Ethik historisch angelegt ist auch das Nachdenken darüber, was gutes, gelingendes Leben und Zusammenleben ausmacht. Diese Ausrichtung der Ethik wird eudaimonistische Ethik genannt.
Ethik bezieht sich also auf Moral. Was aber wird unter Moral verstanden? Moral ist die Gesamtheit der Werte und Normen, Prinzipien und Haltungen, die wir als wichtig erachten für das Verhalten gegenüber anderen Menschen, Tieren oder auch gegenüber der Natur. Moral sind also Verhaltensregeln, Sitten, die in einer Gesellschaft oder einer gesellschaftlichen Gruppe gelten. Moralische Vorstellungen ändern sich im historischen Kontext. Moralische Vorstellungen können sich unterscheiden, je nach Ort des Aufwachsens und je nach Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe. Moralische Entwicklung wird in unterschiedlichen entwicklungspsychologischen Theorien erklärt und der soziale Einfluss auf moralisches Handeln wird in der Sozialpsychologie schon länger untersucht.
Im beruflichen Alltag aber auch sonst in Debatten entsteht manchmal Unsicherheit in Bezug auf die Trennung der beiden Begriffe. Nicht selten wird in der öffentlichen Debatte von Ethik gesprochen, wenn eigentlich Moral gemeint ist. Es kann hilfreich sein, sich bewusst zu machen, dass immer dort, wo Normen und Werte reflektiert und begründet werden es tendenziell um eine ethische Debatte geht. Werden Werte und Normen als gegeben dargelegt und gelebt und ohne Begründung als gut oder schlecht bewertet, geht es um Moral.
Moral macht Aussagen dazu, was wir sollen oder eben nicht sollen. Du sollst nicht töten ist beispielsweise eine solche normative Aussage. Ein wichtiger Baustein, um ethische Debatten zu verfolgen sowie ethische Argumentationen aufzubauen ist es, normative von deskriptiven Aussagen unterscheiden zu können. Deskriptive Aussagen sind Aussagen über eine Situation, wie sie faktisch ist. Es geht also um Faktenaussagen wie beispielsweise: 23 Länder kennen die Todesstrafe. Normative Aussagen sind Aussagen darüber wie etwas sein soll, also: Die Todesstrafe gehört abgeschafft. Normative Aussagen finden sich auch in Gesetzestexten, die vorgeben, was wir dürfen und was bestraft wird.
Ethik beschäftigt sich mit der Reflexion und Begründung von Werten, und zwar nicht mit ökonomischen oder emotionalen, sondern mit moralischen Werten. Was aber sind moralische Werte?
Wie der Begriff des Wertes wird der Begriff der Norm in unterschiedlichen Kontexten und Wissenschaftsdisziplinen verwendet. So gibt es technische Normen, wie beispielsweise die DIN A4 als Angabe für ein Papierformat. Die Soziologie untersucht vorhanden Normen des Zusammenlebens. Das Recht formuliert ebenfalls Normen. Im Kontext von Ethik und Moral werden Normen entweder präskriptiv, also als Vorschriften oder restriktiv als Verbote formuliert. Normen schützen oder realisieren Werte. So schützt die Norm, immer anzuklopfen, bevor die Zimmer der Bewohner*innen betreten werden die Privatsphäre.
Prinzipien sind einerseits Handlungsanweisungen, die dazu dienen, Werte zu realisieren. In wissenschaftlichen Texten beispielsweise sind immer die Quellen anzugeben, auf die sich eine Aussage stützt. Diese Anweisung dient dazu wichtige Werte wissenschaftlicher Tätigkeit, wie intersubjektive Nachverfolgung, Berücksichtigung des aktuellen Wissensstandes etc. zu realisieren. Diese Form der Prinzipien sind in der Praxis sehr nahe bei Normen.
In der Ethik ist noch eine zweite Form von Prinzipien von Bedeutung: Prinzipien, von denen aus sich die Gültigkeit von aufgestellten Normen beurteilen lässt. Beispiel dafür ist einerseits der kategorische Imperativ von Kant oder auch die sogenannte goldene Regel. Damit lässt sich eine Handlung begründen und auch weitere gesetzte Normen beurteilen.
Über die Goldene Regel – wann sie passt und wann eben nicht – dazu lässt sich hier mehr erfahren:
Menschen argumentieren unterschiedlich. Die einen pochen eher auf Regeln und Pflichten, die unbedingt einzuhalten sind. Andere sehen nur die Konsequenzen einer Handlung. In dem Fall legitimiert das Ergebnis quasi jedes Mittel. Den eigenen Argumentationstyp kennenzulernen, kann sich lohnen.
Ein spielerischer Test findet sich hier
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Die normative Ethik kennt also unterschiedliche Argumentationsmodelle. Diesekönnen auch als Theoriemodelle bezeichnet werden. Sie dienen dazu, Argumente zu identifizieren oder auch zusätzliche Argumente freizulegen. Im Zentrum steht immer die Frage, was genau beurteilt werden soll Eine Handlung? Die Handlungsfolgen? Eine Haltung oder die Form, wie Werte bestimmt werden sollen? So sagt die Diskursethik etwas darüber aus, wie eine Diskussion, die dazu führt, dass verbindliche Werte bestimmt werden, geführt werden soll. Sie gibt also Normen vor für den Diskussionsprozess.
Die drei wichtigsten Argumentationsmodelle und wie sie Entscheidungen unterstützen können:
Für eine wohlüberlegte Entscheidung ist es also sinnvoll, möglichst unterschiedliche Argumente zu suchen und in die Abwägung einzubeziehen. Lesen sie dazu mehr unter dem Reiter – Praktisch
Wer mehr wissen will, zitationsfähige Literatur sucht, findet hier eine kommentierte Literaturliste mit Einführungen zu Ethik.